Sorry … für nichts?

Schuldbekenntnisse auf dem Prüfstand

 

Seht die Welt durch meine Augen

Schuldbekenntnisse von Kirchen und ihren Vertretern haben offenbar Konjunktur: im März 2022 wiederholt Kardinal Marx sein „Sorry“ beim Queergottesdienst in München, das er vor einigen Jahren in einem Interview in Irland gegeben hatte. Erfüllt dies bereits eine der Forderungen von #OutInChurch, dass die Kirche das Recht auf sexuelle und geschlechtliche Selbstbestimmung anerkennt, sich selbstkritisch mit ihrer bisherigen Haltung auseinandersetzt und bereit ist, für ihre Fehler Verantwortung zu übernehmen?

Die historischen und theologischen Erkenntnisse im Umgang mit Schuld dienen als Prüfsteine, inwieweit die Schuldbekenntnisse Ausdruck echter Umkehr (metanoia) sind – oder vielleicht doch nur Lippenbekenntnisse „für nichts“ angesichts der Leidensgeschichten, die kaum wiedergutzumachen sind. Denn: »Was nicht aufgearbeitet ist, wirkt weiter!«
(Andreas Barner)

Inhalt


Editorial


Martin Herz-Hüttinger

Karl Heinrich Ulrichs: »Wo wirklich Liebe ist, da ist auch Natur.«

Die Natürlichkeit der Homosexualität
als Gegenrede zur christlichen Naturrechtslehre

Jerzy M. Szczesny

Historische Schuld

Kann ein Staat Schuld wiedergutmachen?

Wolfgang Schürger

Die theologische und kirchenpolitische Bedeutung von Schuldbekenntnissen

am Beispiel der Stuttgarter Schulderklärung von 1945

Matthias Albrecht

Vergebung? So nicht!

Einwurf zur Vergebensbitte der württembergischen Landeskirche

Matthias Albrecht

Kirche auf dem Weg der Umkehr?

Zur Erklärung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO)

Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz

Bitte um Vergebung: Erklärung der Landeskirche zur Schuld an queeren Menschen

Offene Werkstatt

Michael Brinkschröder

Sexueller Missbrauch und Priester mit homosexueller Orientierung

Wolfgang Schürger

Lebensbündnisse segnen

Zur Geschichte von Segenshandlungen
zu gleichgeschlechtlichen Partnerschaften
in protestantischen Kirchen

Michael Brinkschröder

Kein Segen für gleichgeschlechtliche Paare?

Eine Antwort aus einer queeren Lesart der Heilsgeschichte

Wolfgang Scheel

Queere Weihnachtsmärkte – christlich und queer?

Martin Herz-Hüttinger

Pierre Stutz – Geborgen und frei

Mystische Menschen schaffen sich innere und äußere Freiräume
für einen Weg der Selbstwerdung und der Solidarität

Queer Verweise

kurz & gut, Wilhelm …

Du stellst meine Füße auf weiten Raum

Bücher Regal

Thomas Bauer, Klaus Mertes u. a.: Religion und Homosexualität. Aktuelle Positionen165

James Martin SJ: Eine Brücke bauen

Garret Graham: The Gay State

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